Sprache des Körpers

Teil 2

Wie man beginnt zu verstehen und wie verstehen funktioniert

Der Körper spricht mit uns in der gleichen Bildsprache, wie wir sie aus unseren Träumen kennen. Das bedeutet, er verwendet eine Symbolsprache, er redet mit uns in Metaphern! 

C.G. Jung hat in dieser Richtung geforscht und die Anwendung dieser Symbolsprache, die vom Körper, vom Unterbewusstsein sowie dem Unbewussten verstanden wird, ist der Schlüssel zum Erfolg eines jeden Schamanen, der tatsächlich heilerisch wirken kann. Eben diese Sprache kann sich auch in täglichen Ritualen ausdrücken, die wir mehr oder weniger bewusst durchführen.

Dem Leser seien an dieser Stelle die Bücher von Thorwald Detlefsen empfohlen, die als Klassiker in dieser Denkrichtung gelten können. Doch so gut ein Buch unterstützen kann, es ist wesentlich wichtiger und vor allem effektiver, wenn man die Sprache der Symbole und Bilder selbst versteht, weil man das gewonnene Wissen dann auf andere Situationen anwenden kann. Und die Bild- und Symbolsprache zu verstehen, ist einfacher, als man denke würde. Einen kleinen Hinweis liefern uns bereits Sprichwörter und Sprüche, die wir oft nutzen, ohne uns der Relevanz dieser Sprüche bewusst zu sein. Ein Beispiel dafür ist die Frage ans gegenüber: „Was ist dir denn über die Leber gelaufen“ 

Die Leber symbolisiert das sich ständig erneuernde Leben, denn die Leber wächst nach. Fehlt das Verstehen für eine Situation im Leben, dann erzeugt das oft Ärger. Es kann einem dann sogar die Galle überlaufen. 

Bei einer entsprechenden Symptomatik wie Gallensteine oder Leberzirrhose wird der Heilbegleiter daher über das offensichtliche hinaus auch Ärger und Zorn beim Gast ansprechen und mit ihm gemeinsam die dieses Thema betreffenden Situationen betrachten. Können die entsprechenden Blockaden im Verstehen ausgeräumt werden, wird der Weg Stück für Stück frei, die korrespondierenden Erkrankungen zu heilen. Wichtig ist hierbei die individuelle Ausprägung und auch die feineren Nuancen der Gefühls- und Gedankenlage und Emotionslage des Heilgastes als Bild zu erfassen. Denn je genauer dies geschieht, desto einfacher ist es für den Gast, die Information für sich sinnvoll zu verarbeiten. Um die richtigen Worte zu finden, kann es notwendig sein, verschiedene Formulierungen zu verwenden und damit jeweils leicht abgewandelte Bilder zu erzeugen, bis der Heil Gast sich darin optimal wiederfindet. 

Ist es gelungen, dem Gast zu vermitteln, was sein Körper ihm mitteilen möchte, wird der Betreffende in der Regel so weit sein, dass er sich eingestehen kann, dass er allein für die Schaffung seiner Krankheit verantwortlich war bzw. ist? Aus der Erkenntnis, dass man sich krank machen konnte, kann die Erkenntnis erwachsen, dass es ebenso möglich ist, sich wieder gesundzumachen. Hierbei erhält der Heil-Gast Unterstützung durch den Heilbegleiter oder Therapeuten, der ihn bei der Bewusstwerdung der Zusammenhänge unterstützt und ihm Übungen an die Hand geben kann, durch die Muster und Verhaltensstrategien aufgelöst werden können. 

Leiden bedeutet nicht Verstehen 

Daher ist wichtig, dass dem Gast Methoden und Techniken an die Hand gegeben werden, mit denen er sich auch selbst helfen kann. Eine Nachbetreuung in Form von Ansprechpartnern oder Gruppen in relativer Ortsnähe kann dem nun ehemaligen Heil Gast helfen, das neu gewonnene Wissen im Alltag zu integrieren und dennoch bei Bedarf Unterstützung zu haben. Durch den Aufenthalt im Heilzentrum wird vielen erst bewusst, wie wichtig es sein kann, mit einem kompetenten Gesprächspartner die eigenen Probleme ehrlich anzusehen und auch besprechen zu können. Nach einer erfolgreichen Behandlung im Heilzentrum sind daher nach Bedarf Gruppen und Ansprechpartner eine entscheidende Hilfe, dass die Gesundheit auf Dauer erhalten bleibt. 

 

Lara

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